Palazzo Doria Pamphilj

 


Palazzo Doria Pamphilj

Valvassoris Fassade zum Corso und die Kirche Santa Maria in Via Lata in einem Stich von Giuseppe Vasi

Beschreibung

Der Kern des Palastkomplexes zwischen Piazza del Collegio Romano und dem Corso ist ein cinquecentesker Bau, der für Giovanni Fazio Santoro errichtet wurde und sich um einen quadratischen Innenhof entwickelte, der noch heute, wenn auch im 18. Jahrhundert massiv verändert, fortbesteht. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde er 1601 für 35000 Scudi von Kardinal Pietro Aldobrandini erworben. Bis 1621 wurde der Palazzo von Giovanni Antonio de Pomis, danach bis 1648 von Giovanni Pietro Moraldi weitergebaut. Olimpia Aldobrandini, geborene Borghese, erbte den Palast und heiratete 1647 in zweiter Ehe Camillo Pamphilj (oder Pamfili, Panfilio), den Neffen von Papst Innozenz X (Giovanni Battista Pamfili). Unter den Pamphilj wurden die Seite zum Collegio Romano und der hinzugekaufte Palazzo Salviati durch den Baumeister Antonio del Grande umgestaltet. Die Piazza-Fassade mit Segmentgiebeln im ersten und Dreiecksgiebel im zweiten Obergeschoß basiert grundsätzlich auf dem Palazzo Farnese. Lisenen und breitere Mauerstreifen akzentuieren die drei Mittelachsen; insgesamt sind die Komposition der Fassade und Details wie die klobige Eckrahmung architektonisch kein Werk von erstem Rang. An den Ädikulafenstern ist das Wappen der Pamphilj, eine Taube mit Olivenzweig - omnipräsent. In der Folge waren auch Giovanni Pietro Moraldi, Mattia De Rossi und Carlo Fontana beteiligt. Von Gabriele Valvassori stammt die zwischen 1731 und 1734 errichtete Rokoko-Fassade zum Corso. Die Qualität dieser Schauseite ist ungleich höher.
Nach dem Aussterben der Pamphilj im Jahre 1760 ging der Bau an den Zweig Doria Pamphilj Landi über, in deren Eigentum er sich bis heute befindet. Die erhaltene Innenausstattung der Prunkräume des Palazzo Doria Pamphilj, die besichtigt werden können, entstammen verschiedenen Epochen. Neben der Galerie um den Innenhof zum Corso, die einen Großteil der Gemäldesammlung beherbergt, gibt es auch eine neugotische Kapelle. Meisterwerk der Sammlung ist das um 1650 entstandene Portrait Innozenz X. von Diego Velazquez.

Literatur

Lepri, Giada: L'architettura di palazzo Doria Pamphilj dal XV al XIX secolo, in: Lepri, Giada (ed.): Capolavori da scoprire, Roma 2005, pp. 111-121

Verweise

Galleria Doria Pamphilj

 
© 2005 J.-Ch. Rößler
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Jan-Christoph Rößler, München