Palazzo Sacchetti

 


Palazzo Sacchetti

Beschreibung

Der Palast in der via Giulia 66 wurde 1543 von Antonio da Sangallo für sich selbst errichtet, wie eine später eingefügte Inschriftentafel an der Fassade belegt (DOMVS ANTONII SANGALLI ARCHITECTI MDXLIII). Der Architekt Sangallo heiratete um 1525 in Florenz die Patrizierin Isabella Deti, so daß ein anspruchsvolles Haus notwendig wurde. Der Vorbesitzer des Palasts in der Via Giulia, Leno, hatte um 1525 schon mit dem Bau begonnen, war aber über das Erdgeschoß nicht hinausgekommen. Die Fassade ursprünglich wies ursprünglich fünf Achsen an der Via Giulia und acht am Vicolo del Cefalo auf. An der Straße sind noch Teile eines Wappens der Farnese - Pauls III. Farnese als Mäzen Sangallos - zu erkennen. Die Recheckfenster des Erdgeschosses mit kräftigen Konsolen. Auffallend ist das Fehlen einer Eckrustika in den fast schmucklosen Obergeschossen. Zum Innenhof eine Kapelle mit Laterne. Francesco Salviati, der auch an der Innendekoration des Palazzo Farnese mitwirkte, freskierte unter anderem die Sala dei Mappamondi, dem Pendant zum großen Salone des Palazzo Farnese.
Antonios Sohn Orazio da Sangallo verkaufte den Bau sechs Jahre nach dem Tode des Vaters an Kardinal Giulio Ricci. Dieser ließ ein weiteres Geschoß aufsetzen. Das Mittelfenster wurde in eine Balkontür umgewandelt. 1576 ging der Bau an den Bankier Tiberio Ceoli über. Nach dem Bankrott der Ceoli wurde der Palazzo 1649 an die aus Florenz stammenden Marchesi Sacchetti verkauft, die das Obergeschoß vollendeten und den Palast noch heute bewohnen. 1660 wurde durch Carlo Rainaldi ein Nymphaeum im Garten errichtet.

Literatur

Frommel, Christoph Luitpold: Der römische Palastbau der Hochrenaissance, Tübingen 1973, tom. II, pp. 292-304
Schütze, Sebastian: Palazzo Sacchetti. Roma 2003
Sung Yong Cho, I progetti e la realizzazione del palazzo Sangallo in Via Giulia a Roma, in: Quaderni dell'Istituto di Storia dell'Architettura, 40.2002 pp. 39-52

 
© 2005 J.-Ch. Rößler
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Jan-Christoph Rößler, München