Palazzo Grimani Catemario

 

Beschreibung

Wie Lorenzo Finocchi Ghersi in seiner verdienstvollen Studie zum Palazzo Grimani in Rom herausfand, wurde dieser zwischen 1677 und 1678 begonnen. 1681 wurde mit dem opulenten quadratischen Treppenhaus der letzte Teil des Palasts fertiggestellt. Kardinal Domenico Grimani, einer der venezianischen Grimani, welche intensive Beziehungen zu Rom unterhielten und dies auch architektonisch immer wieder zum Ausdruck brachten (man denke insbesonder an einen der bedeutendsten profanen Raumschöpfungen des Cinquecento in Venedig, die Tribuna des {{/venezia/palazzi/grimani-a-santa-maria-formosa-d.htm|Palazzo Grimani Santa Maria Formosa}}), besaß seit den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts ein Grundstück in der via Rasella, das mit einer blockartigen Villa mit Belvedere bebaut war. Noch auf dem Stadtplan von Maggi aus dem Jahre 1774 wird die heutige piazza Barberini als Grimana bezeichnet. Nach dem Tode Domenicos ging der römische Besitz an den Zweig der Grimani von Santa Maria Formosa über. Pietro Grimani Calergi ließ von Carlo Fontana einen neuen Palast errichten. Zur Straße hin zeigt der Bau sieben Fensterachsen, von denen die zentrale durch einen ausladenden Balkon auf zwei breiten Konsolen betont wird. Die äußeren beiden Fensterachsen sind, ähnlich wie Fontanas leider vernichteter Palazzo Bigazzini Torlonia an der Piazza Venezia, vom Mittelteil abgesetzt.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert fanden tiefgreifende Umbauten statt, die unter anderem die Remisen im Hof betrafen, ferner den Einbau eines eisernen Verbindungsgangs im zweiten Obergeschoß.

Literatur

Finocchi Ghersi, Lorenzo: Carlo Fontana e i Grimani. Il palazzo di Roma e un progetto di villa in Veneto, in: Arte Veneta 48.1995, pp. 117-127

 
© 2005 J.-Ch. Rößler
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Jan-Christoph Rößler, München